Gerlos, 2. Februar 2021

Es gibt eines, das sich schneller verbreitet als das Virus: Gerüchte

Offener Brief: Wir dürfen uns von Corona nicht auseinanderdividieren lassen, auch  wenn der Albtraum einer ausgefallenen Wintersaison wahr geworden ist!

Liebe Zillertalerinnen, liebe Zillertaler!

Auch wenn wir nicht ungern untereinander lebhaft diskutieren, haben wir Zillertaler bis jetzt immer zusammengehalten, wenn es darauf ankommt. Zugegeben schwieriger ist das aktuell beim unsichtbaren Feind Corona. Und auch wenn der Virus nicht greifbar ist, sind seine Auswirkungen für jeden von uns sichtbar und spürbar.

Es sind schwierige Zeiten! Wir müssen uns einschränken, Abstand halten, Maske tragen und gleichzeitig dabei zusehen, wie Bekannte und Verwandte erkranken oder sogar sterben. Auch wenn wir uns alle der Gefahr bewusst sind, sinkt die Bereitschaft, die Maßnahmen mitzutragen während die Emotionen steigen. Verständlich, denn die Freiheit eines jeden Einzelnen ist unser höchstes Gut.

Ein Stück Freiheit konnten wir mit der Öffnung der Skigebiete erreichen. Trotz aller Widrigkeiten und wirtschaftlichen Aspekte: Wir haben aufgesperrt und den Tirolerinnen und Tirolern schöne Tage in dieser ohnedies schwierigen Zeit ermöglicht. Wie haltlos die damit verbundene Kritik ist, wurde uns gerade in der vergangenen Woche von offizieller Stelle bestätigt: Vom Wintersport samt Seilbahnbetrieb geht keine Ansteckungsgefahr aus! Es konnte kein Cluster ausfindig gemacht und kein erhöhtes Infektionsrisiko festgestellt werden.

Ich bin auch ein Verfechter von weiteren Öffnungsschritten. Die Situation im Vergleich zu vor einem Jahr ist eine völlig andere: Wir haben viel gelernt! Es gibt umfassende Präventionskonzepte, wir haben eine breit aufgestellte Testinfrastruktur, die Kontaktnachverfolgung funktioniert wesentlich besser und wir beginnen, die Risikogruppen zu impfen.

Und dennoch ist es unbedingt notwendig, auf den letzten Metern uns selbst, unser Umfeld und insbesondere die Risikogruppen zu schützen. Denn wie schnell man sich anstecken kann, habe ich am eigenen Leib erleben müssen, ohne die Ansteckungsquelle nachvollziehen zu können. Ich möchte die Gelegenheit nützen, nochmals an die Vernunft und die Vorsicht jedes Einzelnen zu appellieren. Jeder Krankheitsfall ist einer zu viel!

Ich kann Euch versichern: Ich werde alles unternehmen, damit nicht wenige schwarze Schafe unsere gemeinsamen Anstrengungen zunichte machen. Es gibt null Toleranz bei der Umgehung geltender Gesetze! Trotz angespannter Situation dürfen wir uns nicht spalten lassen. Gerüchte sind Gerüchte, Fakten sind Fakten. Nur zur Klarstellung: Nein, ich bin nicht mit der südafrikanischen Mutation infiziert. Nein, ich habe keine prominente Silvesterparty gefeiert. Und nein, ich war in den vergangenen Monaten nicht im Ausland. Mehr denn je habe ich seit Beginn der Krise jede einzelne Minute dazu genützt, um für unsere Betriebe da zu sein. Und das wird auch weiterhin so sein.

Bleibt’s xund!
Euer Franz Hörl


Gerlos, 25. Jänner 2021

Liebe Freundinnen und Freunde, geschätzte Wirtschaftsbundfamilie!

Im vergangenen Jahr hat es in meinem Umfeld immer wieder COVID-19-Fälle gegeben. Bei meinem gestrigen Routinetest ist nun auch bei mir persönlich ein Corona-PCR-Test positiv ausgefallen. Ich nehme diesen Befund sehr ernst, denn wie gefährlich COVID-19 sein kann, steht außer Diskussion.

Ich habe mich umgehend nach Information über das Testergebnis in häusliche Isolation begeben. Es ist für mich in keinster Weise nachvollziehbar, wie und wo die Ansteckung erfolgt ist. Dies auch, da ich die Vorschriften und Verhaltensregeln im Umgang mit Covid-19 tunlichst eingehalten habe, um andere, meine Familie und auch mich bestmöglich zu schützen. Daher versuche ich gerade zu ergründen, wo und wie es zu einer Infektion hat kommen können. Dies ist eine meiner drängendsten Fragen, da ich mich seit Beginn der Pandemie darum bemühe, mit voller Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein zu agieren. Dazu zählen regelmäßige PCR-Tests (mindestens einmal pro Woche) und das Tragen einer FFP2-Maske – schon vor der Verpflichtung, diese zu verwenden.

Umgehend nach Erhalt des Testergebnisses habe ich alle notwendigen Schritte gesetzt – auch, um ein möglich vollständiges Contact-Tracing zu ermöglichen. Meine Kontakte der Stunden unmittelbar vor Info über die Infektion habe ich zudem direkt informiert. Ich selbst habe mich sofort in Quarantäne begeben und werde meine Arbeit von zuhause nachkommen.

Ich möchte die Gelegenheit nützen, nochmals an die Vernunft und die Vorsicht jedes Einzelnen zu appellieren. Da ich jetzt infiziert bin, ohne aus eigenem Empfinden einer erkennbaren Gefahrenquelle ausgesetzt gewesen zu sein, kann ich nur umso eindringlicher bitten, wirklich jedes potenzielle Risiko zu minimieren und die aktuellen Regeln strikt einzuhalten. Jeder Krankheitsfall ist einer zu viel!

Alles Gute und Xund bleiben
Euer Franz Hörl